Das Testfeld für automatisiertes und vernetztes Fahren im Stadtgebiet München, hat sich auf der IAA im Open Space Bereich präsentiert.

Die IAA 2023 ist zwar vorbei, nicht aber die Aufgaben, die vor uns liegen.

Die Landeshauptstadt München hat sich, mit dem Projekt Tempus, die Entwicklung des automatisierten und vernetzten Fahrens im Stadtgebiet München und dem anliegenden Umland zur Aufgabe gemacht. Tempus ist eine Projektgruppe aus dreizehn Partner*innen aus Forschung, Industrie und Verwaltung, die seit 2021 für 2,5 Jahre mit Fördergeldern des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt, gemeinsam dafür einsetzt, eine sichere, nachhaltige und komfortable Mobilität zu erforschen.

Das Testfeld ermöglicht die Erprobung und Evaluierung verschiedenster Anwendungsfälle rund um automatisierte Fahrfunktionen und innovative Mobilitätsleistungen – sowohl für den Individual- als auch für den öffentlichen Personennahverkehr. So werden technologische Innovationen unter realen Straßenbedingungen getestet, ausgewertet und weitergenutzt.

Das Projekt Tempus hat sich für die Outdoor Veranstaltung auf dem Open Space–Gelände der IAA auf dem Königsplatz in München für eine modulbox MAX und deren Partner für eine modulbox entschieden. Mit den modulbox Systemen wird ein nachhaltiger Stand geboten, so dass das Gesamtkonzept sustainable wurde. Es fällt keinen Müll an und alles kann wieder verwendet werden. Zu dem ist das modulbox System ein Wetterfester Raum, der die Integration von Mediatools sicher ermöglicht. Neben den Informationsständen, gab es Live-Präsentationen des Ride-Parcel-Pooling Rikschas, einem Platooning Modell sowie Test- und Messfahrzeuge und natürlich gut geschulte Expertinnen vor Ort.

Das spannende an dem Projekt ist, das alle Straßenkategorien von der Landstraße über die Autobahnen abgedeckt und so Erkenntnisse gewonnen werden. Die dafür genutzten Fahrzeuge werden mit einer bestimmten Technik ausgestattet, die Informationen in Echtzeit liefern, um bessere Entscheidungen beim Fahren zu treffen. Zum Beispiel kommt eine Technik zum Einsatz, die den virtuellen Abbiege-Vorgang unterstützt um Fahrradfahrende frühzeitig zu erkennen und der Fahrende dann über ein Signal gewarnt wird. Noch spannender das Szenario, wenn ein Bus an eine rote Ampel kommt und bremst, die Ampel aber auf grün schaltet, so das der Bus gar nicht erst ausgebremst wird sondern sicher beschleunigen kann. Die Forschungsgruppe der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG, Stadtwerke München plus Partner) testet die Platooning Technik für Busse im Münchener Stadtwerk. Der Begriff Platooning bezeichnet das Fahren mehrerer Fahrzeuge, im Speziellen LKWs und Busse, dicht hintereinander mittels einer Computersteuerung. Es ist schon seit längerer Zeit ein zentrales Forschungsthema der Automobilindustrie. Diese Technologie ermöglicht eine höhere Kapazität als es mit dem klassischen Gelenkbus möglich wäre. Das heißt, das ein Bus mit einem vollautomatisierten Folgebus versehen wird und hinterher fahren kann. Auch das Thema Priorisierung von Rettungsfahrzeugen wird in dem Forschungsteam genauer beleuchtet. Wie kann die Ampelschaltung daraufhin automatisiert ausgerichtet werden.
Gemeinsam mit dem Partner BMW werden von Tempus die verkehrsfähigen Leitstrategien wie z.B. Abbiegepfeile auf der Straße oder durchgezogen Linien, direkt in die Navigation integriert. Über den Einsatz von Drohnen, die Metadaten der verkehrsteilnehmenden Fahrzeuge aufgezeichnet, werden 3D-Animationen kalibriert. Auch Ride Parceling ist im Fokus, dabei schaut man auf das Verhalten von Fahrrädern, die Güter transportieren, und wie deren Integration in den laufenden Verkehr funktionieren kann.